Wer nichts arbeitet, ist nichts wert!
Denn er kann weder für sich noch für Andere sorgen, ein Schmarotzer der Gesellschaft. Schließlich sichert Arbeit das Überleben des gesamten Staates und der Menschen die darin leben. Krisen brechen dann aus, wenn die Bevölkerung faul ist und korrupt wie in Griechenland oder bei hoher Arbeitslosigkeit wie in Spanien. Außerdem haben Wissenschaftler festgestellt, dass Arbeit glücklich macht. Selbst Menschen mit einer schlechten Arbeit sind glücklicher als diejenigen, die gar keine haben. Daher ist Arbeit selbst ein Wert und es gibt sogar eine Arbeitsmoral.

Das ist das Bild, das vorherrscht, was aber nur wenig mit dem eigentlichen Problem zu tun hat. Das Problem ist die Frage, wie viele Arbeitsstunden und welche Arbeiten verrichtet werden sollten. Wenn man, ohne es zu merken, nur Zeit damit verbringt Steine von A nach B zu tragen und das 60 Stunden pro Woche, hat das keinen Nutzen. Aber diese unnötige Arbeit existiert bereits in großem Ausmaß.


Werbung ist einer der großen Posten, die vor Unnötigkeit nur so strotzen. Und zwar die gesamte Werbebranche. Von riesigen farbigen Plakaten, die gedruckt und aufgehängt werden müssen, über farbenfrohe Hochglanzverpackungen im Supermarkt bis hin zu Fernsehwerbung, wo Autos mit Kränen auf Abhänge transportiert werden, um zu zeigen, wie elegant sie herunterfahren können.
Angefangen hat die Branche mit ein paar ausgefallenen Sprüchen und Schauspielern die einfach ein Produkt präsentierten. Aber mit jedem Jahr hat es sich mehr aufgebauscht. Es findet bis heute ein Wettrüsten statt, bei dem immer unsinnigere Projekte umgesetzt werden, um die Konkurrenz zu übertreffen. Dafür werden sogar Dinge erfunden, welche keinen wirklichen Effekt haben, nur um sie Shampoos oder der Zahnpasta beizumengen und damit zu werben. Wer braucht schon Doping für die Haare? Diätprodukte überschwemmen den Markt wodurch es schwierig geworden ist, einen Erdbeerjoghurt mit mehr als 1% Fett im Supermarkt zu finden. Es gibt sogar schon genfreien Joghurt oder biologisches Wasser. Diesen Blödsinn muss sich nicht nur jemand einfallen lassen, sondern er wird von ganzen Teams erarbeitet. Darauf aufbauend werden dann natürlich Produktionslinien umgestellt, um die Produkte noch ansprechender zu gestalten. Dabei könnte Werbung einfach nur über den Produktnamen erfolgen und eine entsprechende Qualität, die dahintersteht.

Mit der jetzigen Werbung werden Kunden nur flächendeckend in die Irre geführt. Selbst wenn man einen Vertrag abschließen will, egal ob für ein Bankkonto, für den Strom oder für ein Mobiltelefon. Es gibt eine Vielzahl von Vertragsmöglichkeiten und überall wird versucht zusätzliche Kosten möglichst geschickt zu verstecken, um mit einem geringen Preis werben zu können. Dazu kommen Rabatte, die zu einem Wechsel des Anbieters verlocken. Verschiedene Internetportale versprechen durch unabhängige Vergleiche, den besten Preis zu finden. Folgt man diesen Angeboten, kommt man am günstigsten damit weiter, wenn man jedes Jahr seine Verträge woanders abschließt, was aber viel Zeitaufwand für den Kunden und viel Zeitaufwand für die Mitarbeiter bedeutet.

Ein bekanntes Beispiel für jemanden, der damit sehr reich geworden ist, ist der Deutschtürke Mehmet Göker. Er hat mit seiner Firma private Versicherungen von unterschiedlichen Unternehmen vermittelt. Beispielhaft hat er in dem einen Jahr Kunden für die AXA geworben, um im nächsten Jahr die Kunden von der AXA für die DKV abzuwerben. Dadurch gab es einen ständigen Wechsel der Kunden und somit natürlich wieder eine höhere Nachfrage bei den benachteiligten Versicherungen, die ihn wieder engagierten. In ihrer Hochphase hatte die Firma von Mehmet Göker tausend Mitarbeiter und war millionenschwer, obwohl sie nichts anderes tat, als Menschen per Telefon und E-Mail mit Versicherungen zu behelligen.

In der Gesamtheit ist Werbung heutzutage nichts anderes als eine Belästigung. Der Verstand wird solange mit Produkten bombardiert, die er nicht braucht, bis er denkt, dass er sie braucht. Eigentlich würde eine einfache sachliche Benachrichtigung zu einem Produkt reichen. Denn, ob ein Produkt gut ist oder nicht, wird durch Werbung nur verschleiert. Bessere Produkte können damit sogar an den Rand gedrängt werden, falls sie sich keine teure Werbung leisten können, was bei Neueinsteigern sehr oft der Fall sein dürfte. Daher ist es ein sinnlos umkämpfter Markt mit Menschen, die daran gut verdienen und nur Schaden anrichten.


Der nächste Riese der seinen Sinn verloren hat, sind die Banken. Eigentlich haben die Menschen, die dort arbeiten, nur den Zweck, dass sie Geld von Sparern, die nicht wissen was sie damit anfangen sollen, nehmen und dieses Geld in Menschen investieren, die es brauchen. Also sind sie dafür verantwortlich, dass es einen Geldfluss gibt, der niemals abreißt. Eine absolut wichtige Aufgabe die, ähnlich wie bei der Werbung, bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurde. Denn die Komplexität von Bankgeschäften hat soweit zugenommen, dass einzelne Verträge ganze Ordner und Regalreihen füllen können. Es wurden unzählige Konzepte entwickelt, um auf unterschiedlichste Weise sein Geld zu verwetten. Der realwirtschaftliche Teil, also derjenige, bei dem in Firmen und in Privatpersonen investiert wird, nimmt verhältnismäßig immer weiter ab. Die Investition in fiktive Märkte, wie dem Derivatehandel, hingegen immer weiter zu.
Das führt nicht nur zum finanziellen Zusammenbruch und macht ein Studium der Wirtschaftswissenschaften unnötig schwierig, sondern es sorgt für Unmengen an Mitarbeitern, Anwälten und sonstigen Experten, die diesen Wust an Informationen und Keller voller Aktenordner verarbeiten müssen. Daher sind 2% aller sozialversicherungspflichtigen Arbeiter in Deutschland festangestellte Mitarbeiter in Banken. Bei dieser Zahl fehlen natürlich zusätzliche Finanzfirmen die zu Rate gezogen werden oder Abteilungen in Kaufhäusern, die für Ratenzahlungen zuständig sind. Genauso auch Versicherungen. Diese verfügen selbst über eine große Anzahl an Geldern welches sie wiederum den Banken, mit den besten Konditionen, zur Verfügung stellen. Aufgerundet arbeiten nochmals 2% im Bereich der Versicherungswirtschaft, ein Teil davon wieder im Finanzsektor der Versicherungen.


Ein weiterer großer Posten ist die Arbeit für Reiche. Aufgrund der Ungerechtigkeit, die dem Zinssystem innewohnt, gibt es Superreiche, deren Geld sich ohne Zutun vermehrt. Im europäischen Raum halten die 10% Reichsten rund 70% des Gesamtvermögens. Und die wollen es natürlich auch ausgeben. Es gibt für sie eine eigene Industrie mit Mode, Uhren, Sportwägen, Luxuslimousinen, Hubschrauberflügen, Privatjets und Villen. Das Geld fließt natürlich auch in die Firmen, um überdimensionierte Glaspaläste zu finanzieren und seiner eigenen Macht Ausdruck zu verleihen. Dazu sind sämtliche Bedienstete in diesem Industriebereich so überbezahlt, dass daraus wieder Superreiche entstehen können. Würde man diese Arbeit komplett abschaffen, würden das nur die Reichsten 1-10% bemerken und die anderen könnten weniger arbeiten.


Noch ein großer Posten sind Verwaltungen. Durch extrem umfangreiche Gesetzgebungen und detaillierte Reglementierungen entstehen viele Arbeitsplätze. Und zwar nicht nur in der Verwaltung selbst, es sind auch neue Berufe die dadurch entstehen, etwa Steuerberater, die sogar Privatpersonen beraten müssen. Genauso gibt es viel mehr Richter, die völlig überarbeitet sind, und eine Menge Anwälte, die von der hohen Komplexität profitieren. Der Grund warum es kein vereinfachtes System gibt, ist nicht, weil es nicht machbar wäre, sondern weil dann tausende hochbezahlte Menschen mit Einfluss ihre sinnlosen Arbeitsplätze verlieren würden. Natürlich könnten damit aber auch die Lücken im System geschlossen werden, von denen Reiche zur Zeit profitieren.


Eine weitere unnötige Entwicklung ist die „Wegwerfgesellschaft“. Dieser Trend ist noch nicht einmal nur den Konsumenten selbst geschuldet, sondern vielmehr der Industrie. Gegenstände werden auf eine begrenzte Haltbarkeit ausgelegt, was gerne auch soweit geht, dass man absichtlich ein Teil einbaut, bei dem man abschätzen kann, dass es kurz nach Ablauf der Garantie kaputt geht. Außerdem werden Teile so speziell hergestellt, dass sie nur von der Firma selbst ersetzt werden können. Dazu werden Produkte immer seltener verschraubt und stattdessen häufiger verklebt, wodurch man sie nicht mehr öffnen kann. Sollte man ein Gerät doch erfolgreich selbst öffnen können, hat es keine Garantie mehr, da es nur von der jeweiligen Firma geöffnet werden darf. Doch schickt man ein Gerät ein, kann es Wochen dauern bis man es wieder zurückbekommt. Ein Reparieren von Gegenständen wird damit sehr erschwert und manchmal fast unmöglich gemacht. Um Ärger und langwierige Auseinandersetzungen zu vermeiden, landen daher die Sachen schnell im Müll.


Fast klein wirkt dabei die Modebranche. Neben Fotographen und Fotomodellen, die auch mal kurzfristig mit einem Hubschrauber zu einem Termin geflogen werden müssen, ist es natürlich die Mode selbst, die unsinnig ist. Jedes Jahr wird bestimmt, welche Produkte als nächstes in den Modegeschäften erscheinen und welche aussortiert werden. Dabei ist es völlig egal, ob die Käufer sich in anderen Sachen wohler fühlen und welche sie optisch ansprechender finden. Die Stücke werden als out eingestuft, was von einem gewissen Teil der Bevölkerung übernommen wird und damit sind sie einfach nicht mehr schön. Kleidung ist damit nur noch ein Produkt und kein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit oder des Geschmacks. Würde man die Modeindustrie verkleinern, also Posten für Designer streichen und ein dauerhaft gleichbleibendes Angebot anbieten, hätte das nur Vorteile. Es wird eine Menge Arbeit gespart und Kleidung kann wieder einen Wert bekommen. Anstatt auf lächerliche Weise das Logo der Firma herumzutragen, dürften Eigenkreationen an Bedeutung gewinnen und wir können wesentlich farbenfroher und individueller leben.

Daneben gibt es ständig neue Kosmetika, an denen irgendwelche sinnlosen Kleinigkeiten verändert werden; eine Schönheitsindustrie, die Fett absaugt und alte Menschen jung aussehen lässt; Anwaltskanzleien die nur davon leben, Abmahnungen zu verschicken; Gewinnspiele mit Aufsichtsräten, Notaren und einiges mehr.

Und so unterschiedlich die einzelnen Branchen sind, neben ihrer Überflüssigkeit verbindet sie eines ganz besonders: Die Menschen, die darin arbeiten, sind sehr gut bezahlt und halten sich häufig für etwas Besseres. Denn Sinnloses kann man auch zu unsinnigen Preisen verkaufen und davon profitieren.


Hier wird, wie an vielen anderen Stellen, in Zahlen anstatt in Logik gedacht. Von staatlicher Seite ist an diesem Konzept nichts Verwerfliches zu erkennen. Schließlich entscheidet das Bruttoinlandsprodukt darüber, wie gut ein Land aufgestellt ist. Wenn Gegenstände lange halten, werden weniger gekauft, was schlecht ist. Möglichst viel zu möglichst hohen Preisen zu verkaufen, stellt sich da weitaus besser dar.
Was bringt eine gut gebaute Straße oder ein robust gebautes Haus? Es muss nicht saniert werden und die Baufirmen gehen pleite, wenn sie keine Aufträge mehr bekommen. Da ist es profitabel, schlampig zu arbeiten und immer etwas zu tun zu haben.
Ebenso sind Raucher und Alkoholiker von Vorteil, da sie viele Steuern bezahlen. Außerdem werden weitere Arbeitsplätze durch die Entzugskliniken geschaffen.
Ein gesundes Kind und eine Mutter, die ihm einen Apfel und selbstgeschmierte Brote mit in die Schule gibt, sind schlechte Marktteilnehmer. Eine Cola ist das Richtige, dazu ein paar Schokoriegel und vielleicht noch einen Diät-Donut. Das kurbelt nicht nur aufgrund der Nachfrage die Wirtschaft an, sondern sorgt auch noch dafür, dass das Kind später Diabetes bekommt oder Herzprobleme. Dadurch benötigt es dann Insulin, Betablocker usw. Also ideal für Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Wie man sieht kommt nur Schwachsinn dabei heraus, wenn man in Zahlen denkt und ohne Logik an solche Sachen herangeht. Es führt zu nichts, Arbeitsplätze zu sichern, die man nicht braucht. Es ist besser, einen Arbeitslosen zu haben, der ein Mindesteinkommen hat, als jemanden, der völlig sinnlose Arbeit verrichtet und ein hohes Einkommen hat. Zahlen müssen so oder so immer die Menschen, die die notwendige Arbeit verrichten.


Durch die Vielzahl an sinnloser Arbeit ist es kein Wunder, dass trotz starkem technischen Fortschritt und Wirtschaftwachstum immer mehr gearbeitet werden muss. Dass es sich so entwickelt hat, war aber keineswegs absehbar. Im Jahr 1930 hatte der damals bedeutende Ökonom Keynes in seinem Aufsatz „Economic Possibilities for our Grandchildren“ eigentlich eine andere Welt vorhergesehen. Nämlich eine rasante Entwicklung in den nächsten 100 Jahren, wodurch die grundlegenden Bedürfnisse der Menschheit problemlos gestillt werden können und es kaum noch Arbeit geben wird. Er war der Meinung, dass zumindest eine Arbeitszeit von 15 Stunden pro Woche eingeführt werden sollte, da der plötzliche Wegfall einer sinnstiftenden Tätigkeit die meisten Menschen überfordere. Soviel zu seiner eigentlich logischen Zukunftsvision, die dank unnötiger Arbeit und einer Bevölkerungsexplosion von damaligen 2 Milliarden auf die heutigen 7 Milliarden zunichte gemacht worden ist. Anstatt heutzutage Zeit für sich oder die Kindererziehung zu haben, sind bei Familien oftmals beide Elternteile in Voll-und Teilzeit berufstätig, um ein gutes Auskommen zu haben. Das was eigentlich zur Nebensächlichkeit werden sollte, bestimmt das Leben. Für die vielen anderen wichtigen Dinge im Leben bleibt oftmals weder Zeit noch Kraft.

Der Staat hat theoretisch eine maximale Arbeitsstundenzahl für Arbeitnehmer von 48 Stunden pro Woche festgelegt, im Schnitt sind es oft 40 Stunden, die ein Vollzeitarbeiter leistet. Wie sieht so eine Woche aus?
Morgens aufstehen, anziehen, frühstücken, Zähne putzen, aufs Klo gehen und Arbeitssachen packen - das dauert etwa eine Stunde. Dann der Weg in die Arbeit, laut Statistik 23 Minuten Fahrtzeit im Schnitt. Dann 8 Stunden reine Arbeit, plus ca. 45 Minuten Pause, die man aber immer noch in der Arbeit verbringt. Zurück fährt man wieder 23 Minuten nach Hause. Die sonnige Zeit des Tages neigt sich langsam dem Ende zu und man ist ziemlich erschöpft. Also will man erst mal stupide abschalten, vielleicht durch 2 Stunden Fernsehen schauen oder am Computer spielen. Irgendwann kommt der Hunger, also Abendessen kochen, essen und abspülen, etwa 1,5 Stunden. Zeitlich sind das bisher ungefähr 14 Stunden, wenn man um 7.00 Uhr aufgestanden ist, ist es jetzt 21 Uhr. 7,5 Stunden Schlaf sind notwendig, also sind noch 2,5 Stunden übrig. Die braucht man auch - je nach Stresslevel - für weiteres Abschalten. Aber natürlich auch noch für Putzen, Wäsche, Duschen und aktuelle Nachrichten.

Unter der Woche ist deshalb soziales Leben fast nur auf der Arbeit möglich und direkt in den eigenen vier Wänden. Zeit, um wirklich etwas für sich zu tun oder über sich nachzudenken, bleibt da nicht.
Aber da ist ja noch das Wochenende. In dieser Zeit kann man all den Verpflichtungen nachkommen, die unter der Woche liege geblieben sind. Und man kann auch - und das macht das Menschsein aus - über sich selbst nachdenken und alles Andere. Politik, Wissenschaft, Philosophie, Klatsch, usw.
Von 7 Tagen in der Woche ist man also im besten Fall 5 Tage Maschine und 2 Tage Mensch. Das ist an und für sich schon unschön, vielleicht sogar krank - gerade bei Menschen, die mehr arbeiten müssen.

Doch es kommt noch besser durch die Deadlines, also Zeitpunkte, an denen eine bestimmte Arbeit fertig sein MUSS. Zu Schulzeiten konnte man sich noch an Deadlines z.B. Schulaufgaben, durch Krankheit vorbeimogeln oder man war einfach schlauer als der Schnitt und hatte somit weniger Probleme mit Prüfungsvorbereitungen. Spätestens als Arbeitnehmer kann man jedoch ganz individuell durch Chefs zu Höchstleistungen angetrieben werden. Somit kommt es oftmals zu der Situation, dass man Freitagabend die Firma mit dem mulmigen Gefühl verlässt, dass die Arbeit bis Dienstag nicht fertig gemacht werden kann. Also zerbricht man sich am Wochenende den Kopf darüber, wie man am Montag noch möglichst schnell alles hinbekommt und verzweifelt daran gerne mal. Und/oder man nimmt sich die Arbeit mit nach Hause. Beides führt dazu, dass die verbleibenden zwei Tage Mensch-Sein verschluckt werden vom Funktionieren als Maschine. Freizeit oder Urlaub existieren nur noch, um nicht auszufallen, damit der Ablauf nicht gestört wird.
Am Ende ist der Mensch tot und die Maschine lebt.

Doch anstatt weniger zu arbeiten und mehr Lohn zu verlangen, lassen sich die meisten zu noch mehr Arbeit einspannen, wenn der Chef es verlangt. Denn wer ablehnt, wird nicht befördert und vielleicht sogar gekündigt. Also tut man, was der Chef will, auch wenn das bedeutet, seine Menschlichkeit noch mehr aufzugeben. Denn für die nächste Beförderung gibt man alles, manchmal auch seinen Körper. Ein würdiges oder gutes Leben rückt damit in weite Ferne.


Und das Alles aus dem Grund, damit die Reichen in Privatjets nach Paris fliegen um einkaufen zu gehen, Banken ihre Spiele treiben und wir mit Werbung zu mehr Konsum aufgerufen werden können.
Aber nicht zuletzt für eine schnellere Entwicklung. Dank des Wettbewerbes, der zwischen den verschiedenen Ländern herrscht, kann ein Fortschritt gar nicht schnell genug stattfinden. Wie in der Werbungsbranche überbieten sich die verschiedenen Länder gegenseitig und Feindbilder werden genutzt, um die Menschen anzutreiben. Der Kalte Krieg war hier sehr wegweisend, denn die eigene Freiheit stand auf dem Spiel, damit niemand Kapitalist oder Kommunist werden musste. Deswegen Arbeit bis zur Erschöpfung. Danach wurde der neue Feind der Finanzkollaps, denn wenn wir nicht genug arbeiten, dann bricht der Staat zusammen und vielleicht die ganze EU. Die Lächerlichkeit dieser Sorge kann gerne hier nachgelesen werden: Zinssystem.

Aber der schnelle Fortschritt überfordert viele ältere Menschen nur noch und bei den jüngeren sorgt er für ein immenses Überangebot. Würden sämtliche Entwicklungen nur halb so schnell gehen oder auch nur ein Viertel so schnell, es würde niemanden stören. Es gibt mehr Serien und Filme, als man zu Lebzeiten sehen kann, genauso sind Computerspiele in unbegrenzten Mengen vorhanden. Fortschritte in der Energiegewinnung sind wichtig und auch in der Krankheitsbekämpfung. Aber ein neues Auto, ein neues Smartphone, neue Waffen und alle sonstigen Entwicklungen könnten ohne Probleme verlangsamt werden.

Ohnehin sorgt die hohe Geschwindigkeit dafür, dass möglichst viel möglichst schnell und so schlampig wie nötig erledigt wird. Forschungsprojekte müssen nach ein oder zwei Jahren Erfolge vorweisen, damit sie nicht geschlossen werden. Gegenstände werden äußerst kurzlebig hergestellt und selbst Ärzte nehmen sich oftmals wenig Zeit für ihre Patienten, wodurch falsche Diagnosen gestellt werden. Der Wettbewerb ist schon längst zu einer Farce geworden in der es nur noch darum geht, den Schein zu wahren. Kinder, die möglichst viel in Schule, Ausbildung und Studium gelernt haben, sind nicht besser als diejenigen, die weniger in der gleichen Zeit beigebracht bekommen. Es gibt natürliche Begrenzungen, welche Menschen haben, und diese zu überschreiten führt zu keiner höheren Effizienz.


Im Gegenteil: Es gibt eine Menge völlig unterentwickelter Menschen, die es vor lauter Arbeit nicht schaffen, an sich selbst zu arbeiten. Sie können noch nicht einmal verantwortungsvoll mit der Technologie umgehen, die sie selbst erschaffen haben. Damit bilden wir am Ende eine Gemeinschaft von Maschinen, die Maschinen bedienen.